Ein Erlebnis-Bericht von „SAM on the Rocks“

Seit 2012 fand das legendäre Freak Valley Festival 11 Mal statt. Die zweijährige Zwangspause 2020/21 ignorieren wir dezent. In diesem Jahr wird also das 12. Mal im Valley die Heimat der (Musik)Freaks errichtet. Und wie jedes Jahr freuen wir uns schon Wochen…ach was Monate im Voraus auf diese drei Tage in Netphen/Deutz bei Siegen. Wie jedes Jahr wird am Mittwoch der Transporter zur temporären Wohnstätte eingerichtet. Inzwischen sind wir tatsächlich verdammt gut ausgestattet, sodass wir quasi alles an Annehmlichkeiten einer 2-Zimmer/Küche/Bad-Wohnung auf 1,60×4,50m komprimiert haben, und das ganz ohne „Wohnmobil-Ausbau“. Abends geht es dann auf die Reise ins dreieinhalb Stunden entfernte Valley. Die noch immer nicht fertig gestellte A45 zwingt uns auch in diesem Jahr wieder auf den Umweg durch das gepeinigte und entnervte Lüdenscheid. Kurz vor Mitternacht sind wir dann vor Ort und positionieren den Transporter für die kommenden drei Tage, um uns dann in die Waagerechte zu begeben.
Der erste Tag
Wie an jedem Morgen schält sich Django als Erster aus den Federn, um Wasser zu kochen für den ersten Kaffee des Tages und die obligatorische auf der Gasflamme geröstete Scheibe Toast für meine Wenigkeit. Die Sonne scheint und ich ärgere mich mit der neuen Notiz-Funktion an meinem Handy herum. Aber es ist ja noch genug Zeit, denn die Türen zum Valley öffnen heute ja erst um 15 Uhr. Wie in jedem, so auch in diesem Jahr nutzen wir die freie Zeit für den Ausflug hoch zum Campground, In diesem Jahr werden wir auf dem doch recht anstrengenden Weg den Hügel hinauf glücklicherweise von Klaus aufgelesen. Er ist quasi genauso ein Urgestein im Valley, wie Volker auf der Bühne, nur ist er eher die gute Seele im Hintergrund, der sich neben vielem anderem um die Versorgung der Helfer-Crew auf dem Campground kümmert. Er teasert uns schon an, dass es das eine oder andere Neue zu entdecken geben wird. Oben angekommen bemerken wir auch schon das Erste: Der Campground ist ordentlich gewachsen und reicht nun fast den gesamten Hügel hinunter. Nach einem Rundgang und den ersten Begrüßungen von Freunden und Bekannten entschließen wir uns eben den Weg von dort hinunter durch den Wald, vorbei am Tages-Parkplatz zurück zum Festival zu nehmen.
Dummerweise hat Django irgendwo auf dem Weg die Kamera-Blende seines Objektivs verloren, weshalb er den ganzen Weg noch einmal ablaufen muss, während ich hier meine ersten Notizen verfasse. Als er ohne die Blende zurückkommt ist die Stimmung ziemlich im Keller. Wir kontaktieren unsere Freundin Irina aus Siegen, und beschließen aufgrund von Mangel an gut ausgestatteten Fotogeschäften, die Blende kurzerhand zu bestellen und an sie liefern zu lassen. In der Hoffnung, dass Django das Objektiv zumindest am Freitag und, oder spätestens am Samstag noch nutzen kann. Bis dahin wird eben ein Provisorium mit einer nicht passenden Blende und dem „Weltretter“ Gaffa gebastelt. Ein Blick auf die Uhr bringt mich dann kurz in Panik, die Tore öffnen sich gleich. Also fix alles verstaut und los geht es, ab in die schon viel zu lange Schlange vor dem Einlass. Und dann passiert das Unglaubliche!
Beim Einlass trifft Django tatsächlich auf diejenigen, die seine Kamera-Blende gefunden haben, und diese geistesgegenwärtig mit runtergebracht haben. 10.000 Dank an euch unbekannter Weise!! Ihr habt unsere Festival Stimmung gerettet!!! Leider war Django so überwältigt und erleichtert, dass er prompt vergessen hat sich diejenigen zu merken, was ihm einen ordentlichen Rüffel meinerseits einbringt.

Am Einlass und beim Aufladen funktioniert dieses Jahr alles mehr als reibungslos, großes Kompliment an die Orga!! Nachdem wir unsere üblichen „Familien-Mitglieder“ begrüßt haben treffe ich Mephi und Danny von Daily Thompson im Backstage. Wie immer mit 100% Liebe.
Danach geht es kollektiv und aufgeregt vor die Bühne, wo wir Volker heißblütig mit seiner legendären ersten Ansage erwarten. Und hoppla, da erblicken wir zuvor schon fast unmerklich eine Neuerung, die auf den ersten Blick gar nicht so heraussticht, aber späterhin deutlicher kaum sein kann. Rechts und Links von der Bühne wehen keine Stoffbanner mehr. Dort hängen nun zwei große LED Leinwände, auf denen aktuell das Jahres-Logo zu sehen ist, auf dem nicht nur ganz dezent und fast unmerklich kleine Details bewegen. Sehr clever gemacht.
Nach dem unter Jubel erfolgten „Liebe Freunde“ von Volker geht es los mit Sarkh aus dem beschaulichen Westerwald. Die Band in der Falko, der nicht nur bei Daily Thompson, sondern auch hier im Valley und an diversen weiteren Orten am Ton-Pult steht, die fast durchhängenden Bass-Saiten zum Wummern bringt. Das Trio eröffnet den Tag nahezu perfekt. Zwischen doomiger Härte und sphärischer Eleganz zelebrieren sie instrumental ihre psychedelische Weltansicht, die uns in sonniger Hitze in die Stratohäre entführt. Und auch wenn die Drei in härtere Sphären abtauchen stimmt einfach alles. Kompliment geht hier nicht nur an die Band, sondern auch an den Ton. Hervorragend differenziert abgemischt! Erneut mit Verbeugung ein herausragender Opener, der nicht besser hätte sein können! Selten habe ich auf einem Festival bereits bei der ersten Band die Haare fliegen lassen!



Die zweite Band The Polvos geht aufgrund der ganzen Begrüßungen fast unbemerkt als Soundtrack an mir vorbei. Eigentlich ein Frevel, da diese Band aus Chile sicherlich nicht besonders oft in Deutschland live zu erleben sein dürfte. Der „Soundtrack“ den sie liefern klingt aber sehr angenehm, wenngleich er mich auch nicht fesselt.






Mit The Thing als dritte Band kommen wir dann aber zu einer interessanten Mischung. Zwischen Surf und modernem frischem Alternative Rock treiben Sie Schabernack bis hin zu 70s Rock mit Beatles Attitude, dann wieder fast bei Billy Talent …. Sie wollen einfach in keine Schublade passen, aber sie grooven, und das ist die Hauptsache. Dabei brennt uns die hyperaktive Sonne bereits die letzten Haare kraus. Den vier Jungs aus New York macht das allerdings gar nichts aus, denn sie geben weiter Gas und sprühen vor spielerischer Energie. Nach diesem energetischen Auftritt benötigen wir erst einmal ein Kaltgetränk und einen kleinen Spaziergang über das Gelände. Und – Oh welch wunderbare Freude – mein jämmerlicher Klagegesang vom vergangenen Jahr wurde erhört, denn es gibt wider die legendären Falaffel-Wraps! Freak Valley ohne Falaffel ist einfach nicht dasselbe. Aber damit nicht genug, neben einem ohnehin schon sehr vielfältigem Speisen- und Getränke-Angebot, gibt es in diesem Jahr auch frische Bowls, sehr üppige Portionen von Thailändischem Essen, lokalen Craft-Bier-Varianten, wunderbaren Wein-Varianten und natürlich der Cocktail-Bar und dem eigens fürs Valley gebrautem Bier.






Dann müssen wir aber wieder schnell zurück vor die Bühne.
The Dead Reds aus Groß Britannien ist bisher meine größte Überraschung. Mit diesen vier brillanten Musikern um Ausnahme-Sängerin Beth und ihrer rotblonden Lockenmähne halten die abgefahrenen end60s Anfang 70s Einzug. Schon beim Soundcheck jagt mir ihre Stimme trotz sengender Hitze eine Gänsehaut über und über. Dazu Querflöte, Mundharmonika und ein Groove wie er fordernder und treibender kaum gleichzeitig sein könnte. Zwar fangen sie ganz behende an, haben die Meute vor der Bühne aber spätestens beim dritten Song komplett im Sack! Authentisch und kompositiv herausragend. Das Feeling, dass Janis Joplin und Fleetwood Mac sich zu einer Jam-Session treffen, die vollkommen ausufert macht sich in meinem Kopf breit. Wirklich erstaunlich, dass diese bereits 2011 gegründete Band so lange unter meinem Radar vorbeifliegen konnte. Für mich bis jetzt das Highlight Light des Tages. Solche eine Qualität bekommt man sonst oftmals nur aus Skandinavien, aber GB holt hier gewaltig auf! Love it! Am Rande sei noch bemerkt, dass Rosalie Cunningham, ebenfalls aus England, auch eine extrem gute Wahl für die Bühne im Valley wäre, oder aber für die gut sortierte heimischen Plattensammlung.
Inzwischen wird es glücklicherweise etwas kühler, wenngleich das Gegenteil auf der Bühne der Fall ist. Was nun folgt wird für mich schwer in Worte zu fassen. Mit Jools, ebenfalls aus Groß Britannien, kommt für heute wohl die kontrovers besprochenste Band des,Tages auf die Bühne. Vom letzen Jahr sind wir ja bereits den Trend zu spärlich bekleideten Frontfrauen in Kombi mit Punk-Rock gewohnt, aber egal ob Goodsleep oder Amyl and the Sniffers, beide hatten dabei Stil, Sexappeal und Stimme. Hier wirkt es eher weit drüber, eher aggressiv und skurril. Zumindest ist neben der im knappen schwarzen pseudoleder gekleideten Sängerin noch ein ebenso knapp berockter Sänger mit Wuschelmähne und Trucker-Gedenkbart am Start. Wild sind sie, laut sind sie, Fotomotive liefern sie on must, und hier sind auch die ersten Crowdsurfer am Start. Aber musikalisch fehlt es mir dann doch irgendwie an dem entscheidenden Etwas, was es besonders macht. Und die viel zu lange Rede mitten im Set zum Thema Gewalt gegen Frauen will irgendwie auch nicht zur Attitude der Sängerin passen. Aber vermutlich ist genau das das Konzept. Egal was es sein soll, die Meute feiert die Band, während mir das „Rage“-Gebrülle zunehmend auf die Nerven geht. Sei es drum, eine fette Show haben sie definitiv geliefert.










Mit Windhand gibt es jetzt das komplette Kontrastprogramm. Schwerster schleppender Doom aus Virginia mit einer gestandenen Frau am Gesang, die auch den Undertaker noch auf die Bretter schicken könnte, wenn sie etwas agiler wäre. Stimmlich kommen Assoziationen zu Sabbath auf. Ein riesiger Tanker auf tiefschwarzem Meer mit dampfendem Kessel, schwermütig langsam monoton arbeitenden Kolben und dem Geruch von verbranntem Öl und Salzwasser. Für mich zu dieser Tageszeit, wo die Kräfte schwinden und die Temperaturen fallen eine Spur zu schleppend und zu ermüdend. Ich brauche Kaffee! Durchhalten ist angesagt, denn das Beste kommt an diesem Tag zum Schluss.





Ich bin unfassbar froh darüber, dass die Jungs sich nach dem schweren und fast unersetzbaren Verlust von Steffen an den Drums entschlossen haben weiterzumachen. Wie ich finde haben sie eine gute Wahl getroffen. Und so ist der gemeinsame sehr intime Gedenkmoment auf der Bühne zu Beginn nach dem Intro von Aphrodites Childs The Four Horsemen, dieses Mal noch emotionaler und besonderer, vor allem auch vor der Bühne.
Mit der ersten Note aus den Boxen startet dann die Reise in eine vollkommen andere höhere Bewusstseinsebene. My Sleeping Karma sind wie Yoga für die Seele. Das Gitarrenspiel von Seppi hat einen ganz besonderen fast schon einzigartigen Klang, den ich unter tausenden heraushören könnte. Dies in Kombination mit Mattes energetischem Spiel am Bass, den unglaublichen Klangsphären, die Norman aus den Tasten zaubert und André am Schlagzeug, der auf die wirklich höchste respektvolle Art den heiligen Platz von Steffen übernommen hat, macht diese Band einfach zu einem Diamanten, der in sämtlichen Farben des gesamten Universums strahlt und funkelt. Als die ersten Noten dann von Ephedra erklingen bin ich dann auch schon in der höchsten mentalen Ebene, in der sich mein ganzer Körper nur noch dem Klang hingibt, die Augen geschlossen, das Gehirn auf stand by und einfach nur fühlen. Einfach nur frei sein von allem.
Ich denke man erkennt, dass ich hier vielleicht ein wenig zu sehr emotionaler Fan bin, um sachlich sein zu können.
Tatsache ist aber, dass diese Band etwas Besonderes ist, was offenbar auch alle anderen vor der Bühne bereits wissen oder jetzt erkennen.







Zum Ende hin gleiten wir quasi mit den letzten Tönen zu unserem Van, wo eine kuschelige Decke auf uns wartet, denn inzwischen ist es erstaunlich kalt geworden. Die 28 Grad am Tag sind knappen 12 Grad gewichen.
Und so schlüpfen wir kaputt mit schmerzenden Gelenken, aber glücklich unter eben jene Decke und freuen uns auf den zweiten Tag.
Tag 2
Wir schälen uns aus dem Bett, welches quasi gerade erst auf Temperatur gekommen ist. Die Nacht war wirklich sehr kühl. Aber Kaffee, Toast und Rührei bei stark und schnell zunehmenden Temperaturen unter strahlend blauem Himmel lassen die Frostbeulen schnell verschwinden. Für die agilen Frühaufsteher gibt es vor der kleinen Dj-Bühne heute Mittag ab 12:30 eine Yoga-Session. Zwar habe ich Django extra dafür noch eine Matte besorgt, aber er kann sich dann doch nicht aufraffen. Ich verzettele mich auch etwas, und so kommen wir gerade eben noch rechtzeitig zum Opener des heutigen Tages auf das pikobello frisch gereinigte Gelände. Der brachiale Wecker an diesem Tag kommt aus Norwegen. Häxer rumpeln in den zweiten Tag, wie ein zu tief gelegter Golf II GTI über grobes Kopfsteinpflaster mit Schlaglöchern. Roh, voller Power brüllt und kreischt uns der Sänger in Cradle of Filth Manier entgegen, bis auch der Letzte von der Luftmatratze gerüttelt wird. Für mich hätte es gerne chilliger anfangen können, aber auch schreiende Gitarren erfüllen ihren Zweck. Vor der Bühne fliegen nicht nur die ersten Mähnen, sondern „Rekord“, der früheste Crowdsurfer ever im Valley schwimmt über der Menge. Wach sind wir jetzt auf jeden Fall.







Wedge aus Berlin sind dann wieder genau nach meinem Geschmack. 70s Style, heavy, psychedelic, krautig, groovig. Uptempo vs kiffer-chill. Und das natürlich aus dem Berliner Retro-Hexenkessel. Besonders freut mich, dass diese Band zuerst bei uns im Cadillac die Bühne gerockt hat, bevor sie es im Valley auf die Bühne geschafft haben. Normalerweise läuft es umgekehrt. Mit diesem Auftritt haben die drei Berliner eine hervorragende Visitenkarte abgeliefert. Einziges Manko meinerseits: Das Bedürfnis Sänger und Gitarrist Kiryk permanent etwas zu Essen bringen zu wollen.





Nachdem die Zig Zacks leider komplett an mir vorbei geflutscht sind, wie Meerwasser an Haifischhaut, stehe ich jetzt durchaus etwas irritiert vor der Bühne, als Battlesnake diese entern. Aus dem fernen Australien scheinen sie uns die griechische oder römische Mythologie im Gewand des Heavy Rock näherbringen zu wollen. Zugegeben etwas albern, aber durchaus voller Enthusiasmus und Power heizen sie mächtig ein, nachdem etwas skurrilen Eingangsmonolog mit Hörnerhut und Engelsflügeln. Wenn mir ohnehin nicht schon ob der Hitze und der grellen Sonne der Schweiß aus der letzten Pore quellen würde, wäre jetzt der Zeitpunkt! Schreiende Gitarrenriffs, druckvoller Sound im Style der homorvollen Grailknights knallt es in die sengende Hitze. Die Australier sind es gewohnt, mich bringt es an meine transpirative Grenze.

















Nach einem vollkommenen Abriss in Tanga Pants und einem ausgiebigen „Ausritt“ ins Publikum brauche ich nun erst einmal Wasser, Wasser und noch einmal Wasser. Vielleicht war das ganze Wasser der Fehler, aber vermutlich eher meine zu hohen Erwartungen, meine zu frühe überschwängliche Begeisterung, aber egal was es war, es wird meinen Tag ab jetzt ziemlich vermiesen.
Ich hatte schon dieses miese Bauchgefühl, dass diese Hammerband, die mich beim Krach am Bach auf der kleinen Bühne im Dunkeln vollkommen weggeblasen hat mit ihrer Mischung aus ultra groovendem Heavy-Stoner, in Kombination mit Trompete und Posaune und Latin-Touch, hier im Valley auf der großen Bühne im gleißenden Sonnenlicht nicht diese vor Energie strotzende Wucht transportieren kann. Pendejo! aus den Niederlanden, mit lateinamerikanischen Wurzeln und in spanischer Sprache waren 2023 für mich DAS High Light in Beelen. Selten bin ich bei einem Auftritt einer Band, die ich bis dahin nicht kannte, so eskaliert. Aber wird das hier funktionieren? Was soll ich sagen, meine Bedenken haben sich leider bestätigt. Zwar liefern sie einen grundsoliden Auftritt vor einer sie feiernden Menge ab, aber bei mir kommt nicht diese unbändige Euphorie auf. Ich staune fast mehr darüber, dass der Sänger in seinem Anzug nicht schmilzt. Selten habe ich mir die frühere zweite und kleinere Wake & Bake Stage mehr zurück gewünscht, als in diesem Moment. Auch der Ausflug auf das Dach vom AWO Gebäude von dem man das gesamte Festival Gelände von oben betrachten und fotografieren kann, vermochte mich nicht mehr wirklich zu begeistern.









Meine Laune zerschellte quasi vom Dach fallend am Boden und mir gelang es den gesamten restlichen Tag auch nicht mehr wirklich diese Trümmer wieder zusammenzusetzen.
Die Early Moods verpasste ich dann genauso, wie Sacri Monti, was mich im Nachhinein dann noch mehr geärgert hat. Glücklicherweise hat Django zumindest seinen Job gemacht und kann somit die Bilder von deren Auftritten beisteuern.












Auf der kleinen inzwischen vom Dj-Pult geräumten Nebenbühne folgen dann DZ Deathrays, die einen ordentlichen Abriss-Auftritt hinlegen. Und auch, wenn sie alles geben und vor der Bühne quasi der Punk abgeht, bei mir springt der Zündfunke noch immer nicht über. Dabei geben die drei Australier wirklich alles, und im Publikum geht es richtig gut ab. Eine ordentliche Punk-Rock Attitude trifft hier auf unverfälschten Heavy Rock.






Danach stehen dann Motorpsycho auf der großen Bühne. Ich hatte mich so gefreut, aber auch hier war keine Heilung in Sicht. Das Set ist irgendwie … hm…. weiß auch nicht..merkwürdig. Ich bin es ja gewohnt, dass kein Set dem anderen gleicht, und auch deshalb macht es diese Band ja auch eigentlich so besonders. Dieses Set aber trifft mich irgendwie gar nicht. Das Schlimmste daran ist inzwischen aber, dass ich schon gar nicht mehr weiß, ob es an mir oder am Set liegt.




Im Anschluss gibt es dann noch einmal Häxer auf der kleinen Dj-Bühne. Und wenn ich bei DZ Deathrays noch von „Abriss“ schrieb, dann kann ich nur sagen, dass Häxer hier noch einmal ein paar Stangen Dynamit dazu haben detonieren lassen. Völlige Eskalation, proppevoller Platz mit zig Crowdsurfern und einer geradezu tobenden Menge.






Auch wenn’s nicht meine Mukke ist, aber Stimmung können die! Und so keimt dann doch wieder ein wenig Hoffnung in mir auf, wenngleich diese auch sofort wie ein glimmender Funke aus einem Lagerfeuer in der sich abkühlenden Luft erlischt.
Quasi übergangslos hört Häxer mit dem letzten Ton auf, mit dem Volker die letzte Band des Abends auf der großen Bühne ankündigt. The Ocean Collective aus Berlin starten als letzte Band des Abends. Anfänglich gar nicht meins. In meinem Kopf nur die Frage „Warum hier, wenn es doch Wacken gibt?“ Beim dritten Song war ich dann aber wieder cool mit den Jungs. Für mathematisch angehauchten Post-Metal brauche ich stets einen Moment der Eingewöhnung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diese Band dann doch sicherlich gefeiert hätte, wenn ich mir selbst nicht den Tag so vergrätzt hätte. Das einzig Gute für mich an diesem Tag ist quasi, dass nur ich allein mit meiner Laune zu kämpfen hatte. Alle anderen hier haben ganz offensichtlich wieder einen grandiosen Tag im Vally erlebt, denn vor der Bühne ist es auch jetzt noch immer proppevoll. Dennoch darf es nächstes Mal für mich aber gerne etwas wie Dool, Heilung, Long Distance Calling, Henge oder die Rival Sons sein, so man die denn noch finanziert bekommt. Morgen wird ein besserer Tag, das ist jetzt schon so sicher, wie das Amen in der Kirche!









Tag 3
Auch dieser Morgen startet wieder bei strahlendstem Sonnenschein mit frischem Kaffee und Toast. Heute aber mit gekochten Eiern, Proteine und Eiweiß sind wichtig und geben Kraft für den letzten Tag im Valley. Auch heute kann ich Django wieder nicht zum Yoga animieren. Besser wäre es sicher für seine Knochen, aber ich kann auch verstehen, dass er sich lieber noch etwas Camping-Stuhl-Yoga macht. Was sich jetzt bereits abzeichnet ist, dass er wieder viel zu viele Bilder gemacht hat. Aber das Objektiv will ja auch ordentlich ausprobiert werden. Kurz bevor wir los wollen bekommen wir noch Besuch am Transporter. Unsere liebe Lulu von Electric Moon. Mit ihr gemeinsam geht es dann aufs Gelände um den letzten Tag einzuläuten. Es ist immer wieder faszinierend, wie man am ersten Tag noch denkt, wie lang diese zeit ist, und am letzten Tag fragt man sich wo die Zeit geblieben ist. Wir starten in den Tag mit einem kühlen frischen Radler und freuen uns auf die erste reine Female-Band an diesem Wochenende im Valley.
Mit Lurch aus Österreich stehen vier junge Ladys im leicht 70s Style angehauchtem Outfit auf der Bühne. Eine Mischung aus 70s, Noise, Sludge und einer Note Punk. Sie geben sich Mühe und sind ganz passabel als Opener. Stören nicht, tun nicht weh, treten mich aber auch nicht vom Hocker. Während ihres Sets gibt es dann aber doch noch den einen oder anderen recht guten Song. Vielleicht noch ein oder zwei Jahre arbeiten, dann kann da wirklich was Gutes draus werden, das Potential ist auf jeden Fall da.






Dann die Nachricht des Tages: Scott Hepple and the Sun Band ist auf dem Weg zum Festival die Karre verreckt, und müssen auf einen Ersatzwagen warten.
Doch nicht zum ersten Mal gibt es eine Band, welche so eine Situation retten kann, und die heißt Bushfire! Die schon fast legendären Heavy-Rocker aus Darmstadt um Ausnahmesänger Bill „The Grater“ sollte heute ja ohnehin am Abend gleich zwei Umbaupausen-Sets auf der kleinen Bühne spielen, wo sie ihr brandneues Album präsentieren. Was liegt also näher, als dass sie den Slot auf der großen Bühne spontan übernehmen? Gesagt getan, fix aufgebaut, kurzer Line-Check und ab geht die Lutzi! Hinlänglich ist bekannt, dass die Jungs meine absolute Favourite-Band sind, bei der mich nichts, absolut gar nichts, zurückhalten kann. Und vor der großen Bühne habe ich dann auch noch genug Platz um völlig freizudrehen, im wahrsten Sinne des Wortes. In gleißend brennender Mittagssonne bei gefühlten 40 Grad wirbeln meine Haare vom ersten Ton aus den Boxen ohne Unterlass bis zum letzten Ton 45 Minuten später. Und mit jeder Schweißperle, jedem Tropfen Wasser, welches mir aus den zwischendurch unter kaltem Wasser durchfeuchteten Haaren spritzt, weicht der Frust des gestrigen Tages aus meinem Körper. Was für ein Heavy-Feuerwerk!! Die neuen Songs schrauben sich sofort in sämtliche Synapsen, Bills unfassbar brachiale Reibeisenstimme schallt über das Gelände und duldet absolut keinen Widerspruch. Wenn man dann noch bedenkt, wie authentisch und emotional die neuen Texte sind, dann weiß man wie viel Herzblut und Emotion in diesem Hünen und der gesamten Band steckt. Was für ein Auftritt!! Ich bin feddich mit Jack un‘ Büx!!










Also wieder zur Wasserstation, noch einmal Haare nass machen, eiskaltes Wasser über die Unterarme laufen lassen und den Becher frisch befüllen.
Und nicht nur ich bin unfassbar dankbar für die Wasserstation, die es im Valley extra für diese heißen Tage gibt. Nichts ist geiler als eiskaltes fließendes Wasser, wenn die Sonne auf der Haut brennt wie Säure.
Aber viel Zeit zum Abkühlen bleibt nicht, denn nun steht die 2. Band in den Startlöchern, die vor dem Valley im Cadillac gespielt haben (ist ja kein Wettstreit, aber macht schon ein bisschen stolz). Kombynat Robotron aus Kiel haben erst im Mai bei uns Temple Fang supportet, und jetzt stehen sie auf der großen Hauptbühne im Valley!




Kombynat deshalb, weil die Band immer mal wieder Musiker aus ihrem Umfeld mit dazu holt. Hier sind sie aber in Kernbesetzung als Trio. Gitarre, Bass, Schlagzeug. Drei Leute, 4 Gitarren- und Bass-Boxen… Und was der Bühnenaufbau verheißt trifft auch ultimativ ein.
Bereits beim ersten Song bügeln die Jungs auch die letzten Lockenmähnen glatt. Man fühlt sich fast so, als wenn man hinter Werners Red Porsche Killer steht, wenn dieser den Gashahn voll aufdreht. Nur, dass einem hier nicht mit sechs in Reihe gebauten Horex-Motoren die Gehörgänge entrümpelt werden, sondern mit feinstem Noise-Kraut! Was für eine Klang-Front! Aus eigener Erfahrung kann ich allerdings nur jedem ans Herz legen sich diese Jungs besser open Air anzusehen. In Clubatmosphäre kann das schon zu schwerstem Muskelkater im Trommelfell führen. Kompositionstechnisch sind die drei allerdings über jeden Zweifel erhaben. Ihre Live-Jam-Alben haben Kultstatus und werden heiß gehandelt. Ich bin begeistert und die Masse vor der Bühne spricht für sich. Bleibt noch zu erwähnen, dass das Kombynat Robotron in diesem Jahr die vom Rockblog Bluespot ausgewählte und präsentierte Band ist. Ebenfalls ein Kollektiv aus musikbegeisterten Menschen, die in ihrem Blog stets für herausragende und informative Rezensionen, Live-Berichte, Alben-Vorstellungen und vieles mehr sorgen, und in jedem Jahr mit einer selbst auserwählten Band das Line up im Valley bereichern.
Weiter geht es mit Highway Child. Die Dänen stehen nach langer Bühnenabstinenz wieder auf selbiger. Optisch hat sich ordentlich was getan, und musikalisch… einfach nur WHOW! DAS ist Heavy Blues Rock per excellance. Stimmlich, musikalisch und auch von der Präsenz der Musiker eine glatte fette 1 mit Sternchen. Beim ersten Song noch ein wenig verhalten steigern sich die Vier ohne Unterlass in die Hall of Fame ihrer Riege. Was für ein Auftritt, und die Menge ist







nicht mehr zu halten. In tiefer Verbeugung und mit einem ordentlichen Muskelkater im Nackenwirbelbereich verneige ich mich vor dieser exzellenten Qualität brauche ich erneut ganz dringend wieder Abkühlung. Was für ein Tag, und das war erst die Hälfte.
Eine kurze Unterhaltung später geht es dann Knall auf Fall gleich weiter mit Travo aus Portugal. Diese Band kennen wir bereits vom Krach am Bach Festival, wo sie uns bereits massiv begeistert haben. Diese vier sind vermutlich der krasseste experimental psychedelic heavy Rock Export, den Portugal aktuell zu bieten hat. Die Gesichts-Kirmes des Lead-Gitarristen ist fast genauso beeindruckend, wie die Sounds, die er aus seiner Gitarre zaubert. Keine leichte Kost, aber absolut brillant.







Eine Wasserdusche später freuen wir uns auf Wucan aus Dresden. Auch diese Band haben wir schon mehrfach live erlebt und beobachten ihr stetiges Wachsen. Im Backstage treffe ich vorher noch Sängerin Francis. Zum Kompliment für ihr hervorragendes Outfit verrät sie mir noch, dass sie es selbst genäht hat. Wie viel Talent kann ein Mensch alleine eigentlich haben? Sie sieht fantastisch aus, hat eine herausragende Stimme, spielt exzellent Gitarre, Querflöte und Theremin, schneidert ihre Outfits selbst und komponiert. Was für eine Power-Frau. Und als sie dann mit ihren Jungs auf der Bühne steht, kommt mir noch ein weiterer Gedanke. Am Donnerstag habe ich ja sehr mit dem Auftritt von Jools gehadert. Geile Show, Schotter-rauher Power-Punk-Rock, aber irgendwie war es mir zu…. sorry…billig. Und nun weiß ich auch was mich gestört hat. Francis Outfit ist genauso knapp und „heiß“, wie das der Sängerin von Jools, aber es hat Stil! Es wirkt eben nicht „billig“. Und Francis‘ Attitude auf der Bühne hat ebenso Sexappeal, aber eben mit Stil. Und last but not least: Die Stimme ist über allem erhaben. Diese kleine Lady aus Dresden hat ihr Handwerk bzw. Stimmwerk gelernt. Natürlich kann man rotzig dreckigen Punk-Rock nicht mit dem Retro-70s-Heavy Sound von Wucan vergleichen, aber Stil und professionell geschultes Talent schlägt in diesem Fall eindeutig pure ungezügelte rohe Energie. Schön zu hören und zu erleben sind auch die neuen Songs vom kommenden Album, worunter sich auch wieder deutsche Lyrics und politische Messages finden lassen. Ein klasse Auftritt an einem grandiosen, wenn auch immens heißen Tag, der sich nun langsam abkühlt.









Zum Ende des Sets gönnen wir uns noch ein letztes Falaffel-Rollo, bevor The Devil and the Allmighty Blues auf der Bühne ihre Rock-Predigt halten. Ehrlich gesagt verstehe ich den Hype um diese Band nicht so wirklich. Es gibt zwar tolle Passagen und geile Riffs, aber alles in allem ist es mir zu pathetisch und phasenweise wirklich ermüdend. Deswegen nutze ich den Moment um mir meine Jacke aus dem Wagen zu holen und noch schnell einen Jacky Brown meine Kehle passieren zu lassen. Dem Hartalk habe ich ja eigentlich abgeschworen, und Gin war noch nie mein Favourite, aber dieses Getränk macht einfach nur süchtig! Da ist es von Vorteil, dass die Strategie, sich immer ein bis zwei Becher Wasser zwischen diesem Genussmittel einzuverleiben hervorragend funktioniert.










Zurück vor der Bühne spielt der Teufel gerade den finalen Song, sodass wir nun vor die kleine Bühne wechseln, wo sich jetzt Scott Hepple and the Sun Band bereit machen.
Was hier jetzt passiert ist vollkommen verrückt. Also die Band, die eigentlich heute Mittag um 14 Uhr auf der großen Bühne hätte spielen sollen und die Autopanne hatte, steht nun auf der Mini-Bühne und holzt das halbe Festival weg. Und wieder ist es eine Band aus Groß Britannien, die nicht nur mich aus den Socken kloppt. Der Sänger und Gitarrist mit den halblangen Haaren, dem rundgeföhntem Pony und den 60s Klamotten dreht vollkommen frei, die eher an die Grunge-90er erinnernde Gitarristin springt auch in feinster Punk-Attitude auf der Bühne herum, und selbst der Bassist ist voller Agilität. Wenn der Drummer nicht hinter seinen Trommeln sitzen müsste, wäre dieser vermutlich auch noch ins Publikum gesprungen. Auf und vor der Bühne tobt die totale Eskalation. Musikalisch ist das ganze Paket irgendetwas zwischen 60s/70s/Grunge/Clash/Pistols und ich weiß nicht noch was. Im Festival Heft steht ein eher beschaulicher Beschreibungstext mit „floating, dreamin, psychedelic, warm, soul,…“ Äh…NEIN!! Vielleicht sind die Vier ja auf Platte so gechillt, wie der Text klingt, aber im Hier und Jetzt ballern sie uns vollkommen weg. Selbst bei Jens, einem der Festival-Masterminds und Booker, gibt es absolut kein Halten mehr. Ich kann mich nicht erinnern den Mann hier auf dem Festival so abgehen gesehen zu haben. Und er ist nicht alleine, vor der Bühne ist es proppevoll und man könnte meinen es sei schon das Finale. Aber nein, es kommen noch immer drei Bands heute, bevor dieser alljährliche Zauber sein Ende finden wird.







Und so machen wir uns beim letzten Song schon schnell auf den Weg zurück vor die große Bühne, wo sich Volker bereits in Stellung bringt um Dead Meadow aus Washington anzukündigen. Django ist schon im Fotograben und ich bin gespannt, was da jetzt wohl kommt, denn die Band kenne ich überhaupt nicht. Das Trio startet und ich komme mir vor wie in einem Ferrari, der einen Vollbremsung macht. Noch völlig unter 100% Begeisterungs-Adrenalin geht es mit Chloroform-Geschwindigkeit fast auf die Bewusstlosigkeits-Ebene. Nichts gegen die Band oder ihre Musik, die an anderer Stelle zu einem anderen Zeitpunkt sicherlich für ein ganz wunderbares Ambiente gesorgt hätte, aber jetzt gerade sind die Jungs für mich als würde man eine Single von 35007 auf 33‘ abspielen. Deswegen finde ich es auch gar nicht schlimm, dass wir jetzt wo es dunkel wird noch einmal aufs Dach dürfen, um noch ein paar Ambient-Fotos machen zu können, bevor wir schnurstracks wieder zur kleinen Bühne müssen, wo Bushfire gleich die zweite Seite ihres brandneuen Albums „Snake Bite Tales“ zum Besten geben werden.





Als wir dort ankommen ist der Platz schon recht gut gefüllt. Allerdings sind wir auch etwas irritiert von der Gaze, die vor der Bühne hängt. Die Idee war wohl das Album-Logo darauf zu projizieren, aber irgendwie wirkt das Ganze nicht so, wie gewünscht, und so wird der Stoff kurzerhand noch vor dem ersten Song wieder entfernt. Ich ergattere tatsächlich noch links neben der Bühne einen tollen Platz mit „Platz“. Das war hier meine schlimmste Befürchtung, ausgerechnet bei einer meiner liebsten Valley-Bands nicht „freidrehen“ zu können, wie heute Mittag. Aber alles läuft ganz wunderbar. Bushfire starten ihr zweites Set und oh Wunder, es ist wieder großartig. Meine Nackenmuskeln werden entkoppelt, wie die Wagen einer Achterbahn im freien Fall. Kurz vor Ende des Sets gibt es dann noch einmal eine kurze Pause für eine kleine Ansprache von Bill. Es ist quasi eine Liebeserklärung an dieses Festival, dass uns alle so fasziniert und in seinen Bann zieht. Eine Huldigung und Danksagung an alle vor, auf und hinter der Bühne und den Kulissen für uns alle hier arbeiten, planen und schuften, damit wir eine gute Zeit haben. Im Speziellen auch an Jens Heide, den Bill dann auch auf die Bühne holt. Und hier kommt es zu diesem ganz kleinen, aber umso besonderen Moment, wo Bill Jens unmissverständlich klar macht, wie einzigartig und besonders dieser Ort ist, und wie dankbar wir ihm und dem Team alle sind. Für den Bruchteil eines Momentes sieht man ein feuchtes Glitzern in den Augen dieses sonst so kontrolliert und oftmals viel zu ernst wirkenden Mannes. Tja, das ist das Talent von Bill, diesem Berg von einem Mann, der selbst Steine zum weinen bringen könnte, wenn er es will. Und der Jubel und Applaus spricht dann ohnehin für sich. Doch damit nicht genug, denn jetzt kommt noch eine lange geheim gehaltene Überraschung. Auf dem neuen Album gibt es einen Song, der diesem Festival und eben allen diesen Menschen vorauf und hinter der Bühne gewidmet ist. Valley oft he Freak. Und als Bushfire diesen Song dann spielen, wissen wir auch alle, dass dieser Song eine Hymne ist, eine Huldigung, eine Verneigung.






Ich bin noch immer völlig ergriffen, und für mich hätte es jetzt auch enden können. Aber eine Band kommt noch. Also geht es wieder zurück vor die große Bühne. Ein letztes Mal am letzten Abend eines mal wieder einzigartigen Freak Valley Festival Wochenendes. Volker kommt ein letztes Mal auf die Bühne und spricht ein letztes Mal die Worte „Liebe Freunde“ gefolgt von der Ansage der letzten Band, welche in einem tosenden Jubel für ihn und auch für die Band kaum noch hörbar untergeht. The Sword haben an diesem Samstag den letzten finalen Slot. Die vier Texaner stehen für energetischen modernen Heavy Rock mit ordentlichem Fuzz und Stoner Anteil und leicht psychedelischer Note. Seit ihrer Gründung im Jahr 2003 haben sie acht Alben herausgebracht bevor sie 2022 ihre Auflösung bekannt gegeben haben. Umso frenetischer wird diese Reunion nun hier gefeiert, und das gesamte Infield macht mehr als deutlich, dass diese Wiedervereinigung die absolut richtige Entscheidung gewesen ist. Es ist immer wieder faszinierend welche besonderen Momente Bands gerade hier im Valley feiern und stattfinden lassen. Zwar ist dieses Konzert hier nicht DER Moment der Reunion, denn die fand bereits 2024 statt, aber dennoch ist es besonders. Es ist schon wirklich interessant, wie im Infield einerseits zügellos gefeiert wird, und am Rand Menschen stehen, die diesem Auftritt fast schon andächtig lauschen und zusehen. Eines wird auf jeden Fall sehr deutlich, es ist wieder einer dieser besonderen Momente. Ein mehr als würdiges Finale. Und dann ist es wieder da, dieses wehmütige Gefühl, was in uns aufsteigt, und das unaufhaltsame Ende einläutet. Wenn sich die „Familie“ beginnt voneinander zu verabschieden, man sich in die Arme nimmt, die Augen teilweise beginnen zu glitzern und man realisiert, dass jetzt wieder die Monate anbrechen werden in denen man wieder fiebert, wer im kommenden Jahr auf der Bühne stehen wird. Ein letzter Blick von ganz hinten über das gesamte Infield, ein wehmütiger letzter Kaffee, ein letztes Dankeschön an Helfer, Secu-, und Sanitär-Team, die einem noch begegnen, ein letzter Gang unter dem Eingangstor hindurch und ein letzter Gang zum Transporter, der uns am nächsten Morgen wieder treu nach Hause zurück bringen wird.





Und so, wie ich nun hier unweigerlich zum Ende komme, folgt auch in diesem Jahr von unserer Seite aus wieder unsere Danksagung. Danke an wirklich ALLE, die dieses Festival nicht nur möglich machen, sondern es durch ihr Selbst zu dem machen, was es ist: Einzigartig, besonders und ein fast schon magischer Ort voller Liebe, Hingabe, Leidenschaft, Freundschaft und grenzenlos großartiger lebendiger Musik aus aller Welt. Diese ganze Arbeit kann man nicht mit Geld bezahlen, nur durch absoluten Respekt und Wertschätzung.
Einfach nur Danke liebe Freunde!
Bis 2026!
Sam & Django
Love, Peace & Rock´n Roll – No Fillers, just Killers!
Bis zum nächsten Jahr!
Abschließend ein von Herzen kommendes Danke an EUCH hier, die Ihr das alles bis zum Ende gelesen habt. Wenn es Euch gefallen hat, dann teilt diesen Bericht gern weiter.










Noch mehr Bilder und auch viele Impressionen vom diesjährigen Freak Valley Festival findet Ihr bald unter www.djangofoto.de
Sam & Django

(Danke Irina www.instagram.com/irunja_m für das wunderbare Foto (2024)!
Text: Sabrina „Sam“ Vogel
www.samontherocks.de – www.facebook.com/dj.sam.x – www.instagram.com/dj_sam_x/
Bilder: Volkhard „Django“ Kulisch
www.djangofoto.de – www.facebook.com/djangosfoto – www.instagram.com/django_foto/